Gigantische Farce: EZB als Bankenaufsicht…

Oder: wenn der Fuchs den Hühnerstall bewacht…

Das Ganze ist soooo was von lächerlich, ich hab‘ keine Worte dafür. Und die Medien beten die Übung schön brav runter, als wär’s was Ernsthaftes, mit Hand und Fuss… Es ist EINE RIESENVERARSCHE…! Bankenaufsicht in den Händen von Leuten, wie Draghi? Der von GoldmanSachs auf die Stelle des Griechischen Finanzministers wechselte (das allein…) und die Bücher so kochte, dass Griechenland die „Anforderungen“ für die EU erfüllte… Wie gut, sehen wir ja… Und kaum war Griechenland drin, bekam er den Job, für den er diese Aufgabe übernommen hatte: Chef der Europäischen Zentralbank – also quasi der Dealer mit Zugang auf’s Mohnfeld… UNGLAUBLICH…! Lest selbst, was die NZZ dazu grübelt:

Mindestanforderung von 8% Kernkapitalquote

EZB-Bankentest startet in wenigen Tagen

Wirtschaftsnachrichten
Die Europäische Zentralbank steht in den Startlöchern für ihre umfassende Prüfung der Banken.
Die Europäische Zentralbank steht in den Startlöchern für ihre umfassende Prüfung der Banken. (Bild: Reuters / Ralph Orlowski)
Ende Oktober will die EZB mit der Identifizierung der Risiko-Portefeuilles der Banken beginnen, darauf aufbauend will sie rund die Hälfte der Bankaktiva bewerten. Als Letztes wird ein Stresstest folgen.
Claudia Aebersold Szalay, Frankfurt

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht in den Startlöchern für ihre umfassende Prüfung der systemrelevanten Banken der Euro-Zone. Wie die Notenbank heute Morgen mitteilte, hat sie sich auf die wichtigsten Eckpfeiler für ihre Tests sowie einen groben Fahrplan geeinigt. Die Prüfung wird drei Elemente umfassen: ein «risk assessment», bei dem für jede Bank die risikoreichsten Portefeuilles identifiziert werden, eine «asset quality review», mit der 40–50% der Bilanz einer Bank (Bank- und Handelsbuch) analysiert und bewertet werden, sowie einen Stresstest, mit dem geprüft wird, wie sich die Banken unter garstigen Bedingungen schlagen würden. Ziel der Übung ist es, herauszufinden, ob die grossen Banken der Währungsunion genügend Kapital halten, um die Risiken, die sie eingehen, auch tatsächlich tragen zu können. Die EZB will Altlasten in den Bankenbüchern bereinigt und die Geldhäuser der Euro-Zone gut kapitalisiert wissen, bevor sie in gut einem Jahr die Aufsicht über sie übernimmt.

Strenge Auslegung

Aus diesem Grund sollen sämtliche der anstehenden Prüfungen zu einer einzigen Kennziffer für jede Bank führen, namentlich einer Kapitalquote. Die Mindestanforderungen für die Kapitalquote (hartes Kernkapital in Prozent der risikogewichteten Aktiva) legt die EZB bei 8% fest, womit sie die strengste Auslegung des ab dem 1. Januar 2014 in der EU geltenden Rechts zur Umsetzung der Eigenkapitalvorschriften nach «Basel III» (CRD-IV) zur Anwendung bringt. Erfüllt eine Bank diese Anforderungen nicht, besteht eine Kapitallücke, die es zu schliessen gilt.

Damit die EZB mit ihrer Prüfung rasch starten kann, wird sie sich zu Beginn ihrer Arbeit noch stark auf die Arbeit der nationalen Aufseher sowie auf externe Prüfer stützen. So werden die nationalen Aufseher (zusammen mit den externen Wirtschaftsprüfern) für die Banken ihres Landes die risikoreichsten Portefeuilles identifizieren und diese der EZB zur Prüfung vorschlagen, die darüber das letzte Wort hat. Diese Risikoprüfung, die die EZB ab 2014 im Rahmen ihrer Aufsichtstätigkeit regelmässig und unabhängig von den nationalen Aufsehern durchführen will, wird gut drei Monate dauern und wird Anfang November starten.

Darauf aufbauend werden dann die Aktiva der Bank bewertet (ab März bis Ende Sommer 2014), wobei auch hier wegen des Zeitdrucks nationale Unterschiede kurzfristig nicht ganz aus der Welt geräumt werden können. Da in vielen Ländern nationale Buchhaltungsstandards gelten, wird die EZB versuchen, diese in internationale Standards (IFRS) zu «übersetzen». Unabhängig davon, ob ausserbilanzielle Positionen in den jeweiligen nationalen Ansätzen berücksichtigt werden oder nicht, wird die EZB sie prüfen.

Verbindliche Standards

Während der Aktiva-Prüfung wird untersucht, ob die einzelnen Positionen von den Banken richtig klassifiziert werden (je nach Risiko der Aktiva müssen sie mit mehr oder weniger Kapital unterlegt werden), und im negativen Fall werden sie umklassifiziert, was für einzelne Institute einen Zusatzbedarf an Kapital bedeuten könnte.

Zudem wird geprüft, ob die Banken ausreichend Rückstellungen gebildet haben. Darüber hinaus wird getestet, ob die einzelnen Positionen in den Büchern der Banken richtig bewertet sind. Besonderes Augenmerk soll hier den sogenannten Level-3-Assets gelten, illiquiden Anlagen, für die es kaum Marktpreise gibt und deren Werte die Banken demnach anhand von Modellen schätzen. Um einheitliche Definitionen bei den Bewertungen zu gewährleisten, hat die Europäische Bankenbehörde EBA diese Woche verbindliche Standards veröffentlicht, etwa eine für alle Länder einheitliche Definition von notleidendem Kredit. Allgemein gilt, dass zu Beginn der Prüfungen mit den Zahlen von Mitte 2013 gearbeitet wird, Anfang 2014 dann auf die Jahreszahlen 2013 zurückgegriffen werden soll.

Stresstest noch konturlos

Auf Grundlage all dieser Resultate wird die EZB in Zusammenarbeit mit der EBA schliesslich einen Stresstest durchführen, dessen Resultate für Oktober 2014 erwartet werden. Mit ihm soll in verschiedenen Szenarien getestet werden, ob die Banken mittelfristig (bis etwa 2017/18) auch heftige Marktschwankungen ertragen können. Über den Stresstest ist noch wenig bekannt, das erste Treffen zwischen der Notenbank und der EBA dazu wird dem Vernehmen nach erst an diesem Donnerstag stattfinden. Hochrangige EZB-Vertreter sind sich aber einig, dass der Test sehr streng sein wird – strenger noch als jener, den die USA in ihrem Bankensektor durchgeführt haben.

Noch unklar ist, wie allfällige Kapitallücken geschlossen werden, sollten die betroffenen Banken dazu selbst nicht in der Lage sein. Derweilen ist aus der Notenbank Beschwichtigendes zu hören: Es werde kein allzu grosser Kapitalbedarf erwartet, wird dort gerne gesagt, denn die Grossbanken, um die es hier gehe, seien in der Regel sehr gut kapitalisiert, und das Gros von ihnen habe auch freien Zugang zur Marktrefinanzierung. Auch die EZB schreibt in ihrer Pressemitteilung, dass die grössten Banken der Währungsunion schon heute im Schnitt eine Kernkapitalquote von 12% auswiesen.

Auch bezüglich der Länder, die bereits ein Hilfeprogramm von EU und IMF am Laufen haben, gibt man sich in der Notenbank zuversichtlich. Diese Länder hätten als Auflage für die Rettungsgelder die Portefeuilles ihrer Banken bereits durchforsten und drastisch säubern müssen, ist zu hören, da sei schon viel Vorarbeit geleistet worden. Trotz diesen Beschwichtigungen drängt die Notenbank weiterhin auf eine rasche Bereitstellung eines Auffangnetzes für denn Fall, dass einzelne Banken selbst nicht in der Lage sein sollten, sich zusätzliches Kapital zu beschaffen.

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