Die Kidnapping-Aktion der Arbeiter im Goodyear-Werk in Amiens begann am Montag und wurde offenbar von der Wochenendschicht vorbereitet. Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um den Produktionsdirektor und den Leiter der Abteilung Human Resources. Die Direktion hat am Dienstag die Justiz eingeschaltet.
Besserer Sozialplan
Mit dem Bossnapping wollen die Arbeiter ihrer Forderung nach einem besseren Sozialplan Nachdruck verleihen. Wegen der anhaltenden Absatzkrise auf dem Reifenmarkt steht die Fabrikation im Werk Amiens-Nord vor dem Aus, wodurch 1173 Stellen verloren gehen dürften. Der Protest der Arbeitnehmer richtet sich auf das ihrer Ansicht nach ungenügende Stellenangebot in anderen Produktionsbetrieben, die sich zum Teil im Ausland befinden. Auch die Abfindung von 25’000 Euro, was grosso modo etwa einem Jahressalär entspricht, wird als ungenügend empfunden. Die CGT will Kompensationen von mindestens 100’000 Euro.
Verhandlungstermine abgesagt
Als Reaktion hat die Geschäftsführung von Goodyear Dunlop France Termine für weitere Verhandlungen abgesagt. Frankreichs grösster Arbeitgeberverband, Medef, hat in einer Stellungnahme eingeräumt, dass man sich des schweren Loses vieler Industriearbeiter bewusst sei, dass die Praktiken der Gewerkschaften aber völlig inakzeptabel seien.
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