Wir müssen anfangen, Banker einzusperren

ES REICHT! Die Banken gehören reguliert – und die Bankster eingesperrt!

Geoffrey Bloom, Plenarsitzung Brüssel, Juni 2013:

„Until we start putting bankers in prison for their crimes – like everybody else – their criminal system is going to continue!“

Der Bankensektor MUSS REGULIERT WERDEN! Und genau wie Steuerhinterzieher und ihre MIttelsmänner – Anwälte und Treuhänder – müssen auch Banker, die sich an kriminellen Spekulationen beteiligen – HINTER GITTER!

Und zwar für lange, lange Zeit!

 

G 20 und Schattenbanken

Das 70-Billionen-Dollar-Problem

Die G 20 wollen die Schattenbanken in den Griff bekommen. Das ist tatsächlich dringend nötig – und gar nicht so schwierig, wie manche immer wieder behaupten. Von Heinz-Roger Dohms

5. September 201311:59 Uhr28 Kommentare
Blick an der Causeway Bay auf Wolkenkratzer und Bürohochhäuser in HongkongBlick an der Causeway Bay auf Wolkenkratzer und Bürohochhäuser in Hongkong  |  © dpa

Die Masche mit den vielen Nullen hat sich eigentlich abgenutzt. Große Zahlen sind die Menschen seit der Finanzkrise schließlich gewohnt. Allerdings, im Falle des globalen Schattenbankensektors möchte man das Spielchen noch einmal spielen. Der wird nämlich auf das unfassbare Volumen von rund 70 Billionen Dollar geschätzt – also: auf eine sieben mit 13 Nullen. 70.000.000.000.000 Dollar. Plastischer ausgedrückt ist das in etwa so viel wie das weltweite Wirtschaftsprodukt.

Diesen Sektor wollen die 20 größten Wirtschaftsnationen der Welt nun regulieren, es ist ein Top-Thema des G-20-Gipfels in Sankt Petersburg. „Wir kommen leider zu langsam voran bei der Regulierung der Schattenbanken“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel im Vorfeld des Gipfels. „Wenn wir hier keine ansprechenden und entsprechenden Ergebnisse erleben, dann machen sich die G20 lächerlich.“ 70 Billionen Dollar in den Griff zu bekommen klingt wie ein Unterfangen von unermesslicher Komplexität. Aber ist es das auch?

Nach der Definition des Finanzstabilitätsrats – dem offiziellen Expertengremium der G-20 in Finanzfragen – handelt es sich beim Schattenbankensystem um all jene Akteure, die im Kreditgeschäft tätig, aber keine Banken sind. Dazu zählt man beispielsweise Hedgefonds (deren fast ausschließliche Tätigkeit das Zocken ist), Finanzinvestoren (die vor allem Unternehmen aufkaufen), Zweckgesellschaften (früher gern Banktöchter, die all das machten, was die Mutter nicht durfte) oder auch die sogenannten Geldmarktfonds.

Die Heuschrecken sind nicht die gefährlichsten

Bis 2007 hätte man vermutlich Hedgefonds und Finanzinvestoren, mithin: die Heuschrecken, für die gefährlichsten Spieler aus diesem Quartett gehalten. Stattdessen machten in der großen Krise aber die Geldmarktfonds (die man fatalerweise für sicher hielt) und die Zweckgesellschaften (die niemand auf dem Schirm hatte) die viel größeren Probleme. Die Konsequenz daraus könnte man als „1. Problem der Finanzregulierung“ bezeichnen: Sicher ist immer nur, dass die nächste Krise kommt. Wen sie trifft, bleibt offen.

Der vielleicht wesentliche Unterschied zwischen Banken und Schattenbanken besteht darin, dass die einen im Gegensatz zu den anderen Spareinlagen einsammeln. Daraus ließe sich auf den ersten Blick ableiten, dass Letztere weniger Aufsicht benötigen, schließlich hantieren sie nicht mit dem Geld von Normalkunden. Sie einfach machen zu lassen, wäre dennoch der falsche Schluss.

1998 geriet in den USA der ebenso große wie legendäre Hedgefonds LTCM in Schieflage. Kein normaler Sparer war betroffen. Viele Banken aber schon, denn die Banken hatten dem Fonds milliardenschwere Kredite eingeräumt. Weil sie eine Kettenreaktion befürchteten, orchestrierte die Notenbank Fed eine groß angelegte Rettungsaktion. Die Lehre aus diesem Fall könnte man als „2. Problem der Finanzregulierung“ bezeichnen: In der Finanzwelt ist alles mit allem verflochten, auch und gerade die Banken mit den Schattenbanken.

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